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Auswahl an Methoden & Technik

zur Erstellung von Baumgutachten

Messgeräte kommen je nach Gutachten-Anforderungen aus fachlicher und rechtlicher Sicht, je nach Defektsymptomen an den Bäumen oder je nach unterschiedlichen Veranschaulichungsmöglichkeiten zum Einsatz. Vorwiegend nutze ich: die Bohrwiderstandsmessung (Resi), den Schalltomograph, das Fraktometer II,  das Videoskop und in Ausnahmen den Zugversuch. 

Ein Überblick:

Baumgutachten-Lux – RESI

Die Bohrwiderstandsmessung (Resi PD)

Das ist mein Lieblingsgerät für die eingehende Untersuchung von Bäumen, da 

  • schnell und flexibel einsetzbar,
  • klar und verständlich in der Messkurvenauswertung und
  • nachvollziehbar in der Dokumentation.
Weiterführende Informationen

Ich verwende den modernen IML-RESI aus der PD-Serie (PD500). Hierbei wird für die Diagnose eine lokale Defektzone gewählt. Nach dem Bohrwiderstandsmessverfahren wird eine ca. 2,8 mm dünne Nadel mit ca. 2500 Umdrehungen in den Holzkörper gebohrt. Gemessen werden beim Eindringen gleicher Vorschubgeschwindigkeit, wählbar nach der Härte der Holzart, der Torsions- sowie der Vorschubwiderstand. Im Ergebnis entstehen zwei Messkurven. Diese werden optisch in Form eines Kurvendiagramms dargestellt und können dann analysiert werden.

 

Es werden Aussagen möglich über
  • Höhlungen,
  • Qualitätsminderungen oder Abschottungen im Holz,
  • die Tiefe einer Faulstelle,
  • die Restwandung des Holzes oder
  • bestehende Wurzelstockfäule.
Baumgutachten-Lux – Schalltomograph

Der Schalltomograph

Dieses Gerät bietet eine sehr exakte Dokumentation eines bestehenden inneren Holzdefektes in seiner Auflösung.

Am Baum werden auf festgelegter Höhe eine Mehrzahl von Sensoren angebracht und die Eingangsdaten in einen dazugehörigen Computer eingegeben.

Weiterführende Informationen

Dann wird der Impuls zum Schall in einem der Sensoren erzeugt. Jetzt wird hochpräzise die jeweilige Laufzeit zwischen den Sensoren gemessen, zum Computer weitergeleitet und dieses entstandene Netz von Schallgeschwindigkeitsdaten berechnet.

Im Ergebnis der Computerberechnung entsteht ein vollflächiges, farbiges Tomogramm des Stammquerschnittes. Die Information unterschiedlicher Farbgebungen im Zusammenhang der ermittelbaren Größen gibt in der Bewertung die Möglichkeiten zur Aussage von Fäule, infiziertem oder teilzersetztem Holz, Hohlstellen oder Rissen.

Baumgutachten-Lux – Fraktometer

Der Fraktometer

Dieses Prüfgerät für Holz kommt inzwischen nur sehr wenig zum Einsatz. Es ist der sogenannte Entscheidungsmesser, wenn es darum geht, einen extrem stark vorgeschädigten Baum mit minimaler Restwandung zum Beispiel überhaupt noch erhalten zu können.

Weiterführende Informationen

Ist der Baum im Bereich der für die Erhaltung grenznahen Restwandung angelangt, muss die Mindestrestwand eine noch statisch wirksame Qualität aufweisen. Um dies zu beurteilen, wird ein Bohrkern am Holz gezogen, in das Prüfgerät gelegt und über Kraftzugabe gebrochen. Messbar sind die radiale und tangentiale Biegefestigkeit sowie die axiale Druckfestigkeit des Holzes. Kurz gesagt: Mit dieser Messung sind Aussagen über die effektive Holzfestigkeit möglich, also auch Aussagen zum Lignin- und Zelluloseabbau des Holzes. Das kann der RESI nicht, weil er keine direkte Festigkeit des Holzes messen kann.

Hier sei hinzugefügt: Durch diese Methode kann ein stark geschädigter Altbaum gegebenenfalls noch einige Jahre erhalten werden. Eine 5 mm Verletzung des Holzes durch Ziehen des Bohrkerns wird seine Reststandzeit nicht mindern.

Baumgutachten-Lux – Videoskop

Das Videoskop

Dieses Messgerät ist perfekt für den Einsatz im Naturschutz. Spechtlöcher, Höhlungen, Habitatstrukturen u.v.m. können genau inspiziert werden. Die extrem gute Qualität der Aufnahmen erlaubt Artenbestimmungen vorzunehmen.
Weiterführende Informationen

Das Videoskop verfügt über eine LED Leuchtstärke von bis zu 40.000 Lux. Eine Inspizierung der Höhlungen im Baum ist bis 2,00 m Länge in alle Richtungen möglich. Die Steuerung des schwenkbaren Kamerakopfes erfolgt mittels Joystick. Die Kamera liefert gestochen scharfe Bilder mit 350.000 Pixel. Zeitgleich zu den Bildern können Videos aufgenommen werden.

Der Zugversuch

Der Zugversuch wird als grundsätzliche Untersuchungsmethode der Ermittlung zur Stand- und Bruchsicherheit von Bäumen von uns direkt nicht angeboten. Wie überall – eine Ausnahme gibt es:

Haben wir ein Bauvorhaben mit einer offensichtlichen Schädigung im Wurzelraum, d.h. im Bereich kaum messbarer Grob- und Starkwurzelverluste, hat der Zugversuch eine Berechtigung. Andere Messgeräte kommen hier an die Grenzen der Messbarkeit.

Bei Interesse am Einsatz dieses Verfahrens arbeiten wir mit einem professionellen Partner zusammen.

Ein Wort zum Schluss:

Lokale Verletzungen bei der Untersuchung mit Messgeräten

Kritik zur Technik in Bezug auf Verletzungen der Bäume darf geäußert werden. Außer bei der visuellen Kontrolle, und diese reicht nicht immer, gibt es meistens minimale Verletzungen im Holz, seien es die Sensorschrauben für die Schallmessung oder eine Nadel mit 2,8 mm des RESI oder gar ein Bohrkern für die Biege- und Druckfestigkeitsmessung des Holzes im Fraktometer mit 5 mm Durchmesser.

Weiterführende Informationen

Meine Meinung kurz erklärt: Vor über 30 Jahren hatten wir weder diese modernen Messgeräte noch war die Forschung aus der fachlich/statischen Sicht so weit wie heute.  Die rechtliche Grundlage der Verkehrssicherungspflicht gab es aber schon seit dem 20.01.1965. Beurteilt wurden die Bäume nach bestem Gewissen und Ausbildungsstand oder der Beurteilung eines Bohrkerns und oft nach Bauchgefühl.

Durch fachlich richtigen Einsatz der Messgeräte und dessen Umgang heute, verbunden mit hohem Wissensstand des Anwenders und den daraus resultierenden Pflegemaßnahmen, können viel mehr Bäume erhalten werden. Zusätzlich zeigen internationale Forschungsergebnisse, dass diese lokalen Verletzungen nicht zu vorzeitigen Fällungen oder zur Minderung der Reststandzeit führen.

Der Baum und die Natur brauchen den Menschen nicht, die Menschen aber wollen alles – die Natur inklusive Baum. Parallel dazu schaffen sie Gesetze zur Verkehrssicherheit von Bäumen. In diesem selbstgeschaffenen Kompromiss leben wir. Jetzt gilt es, durch fachlich hohes Niveau und Wissen und dem entwickelten Gefühl des Baumverständnisses sowie der schonenden Möglichkeit des Einsatzes von Technik, viele Bäume zu erhalten

… und so ist es möglich!

Den Baum direkt am Baum verstehen …

… das ist mein Leitsatz, um mein Praxiswissen zur Baumkontrolle weiterzugeben. Das Seminarspektrum reicht vom Visual Tree Assessment, dem Umgang mit Meßgeräten bis zur Körpersprache der Bäume.

Baumgutachten Lux – Schalltomograph
Baumgutachten-Lux – Messtechnik RESI
Baumgutachten Lux – Verletzung von Bäumen
Baumgutachten Lux – Schalltomograph
Baumgutachten-Lux – Zitat – Methoden und Technik
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